SEIN LEBEN
Geburt
Geboren in Heinzendorf bei Odrau
Schule
Gymnasium in Troppau
Vater verletzt
Sein Vater hatte sich bei der Arbeit in den Wäldern schwer verletzt, so dass seine Eltern ihn nicht mehr unterstützen konnten.
Universität
Er schloss das Gymnasium mit Bestnoten ab und begann sein Philosophiestudium an der Universität Olmütz.
Abbruch
Er brach das Studium wegen "bitterer Nahrungssorgen" ab und wurde Postulat im St.-Thomas-Kloster in Alt-Brünn.
Weitere Studien
Studium der Theologie, der Wirtschaft, des Obst- und Weinbaus.
Priesterweihe
Weihe zum Priester
Aushilfslehrer
Aushilfslehrer am K.K. Gymnasium in Znaim für Mathematik und Griechisch.
Wien
Lehramtsprüfung in Wien für Naturgeschichte und Physik. Er hat nicht bestanden, obwohl er größtenteils richtig lag, wie sich später herausstellte.
Wien
Das Studium wurde dank des Abtes Cyrill Napp möglich gemacht.
Entdeckungen
Mendel schickte seine Erkenntnisse zunächst an Kollegen und ehemalige Lehrer.
Veröffentlichung
Er veröffentlichte seine Erkenntnisse offiziell, wurde aber weitgehend ignoriert. "Meine Zeit wird noch kommen!"
Abt
Wahl zum Abt mit 11 von 12 Stimmen und Audienz bei Kaiser Franz Joseph I.
Vereinsaktivitäten
Vizepräsident der Naturforschenden Gesellschaft Brünn
Auszeichnung
Für seine Hingabe erhielt er die Ehrenmedaille von Kaiser Franz Joseph I.
Nierenleiden
Anfang 1883 beginnt Mendel an einem Nierenleiden zu leiden.
Tod
Er starb in Brünn und wurde am 9. September auf dem Brünner Zentralfriedhof beigesetzt.
Wiederentdeckung
Seine Erkenntnisse wurden von mehreren Forschern in ganz Europa wiederentdeckt.
KINDHEIT UND AUSBILDUNG
Geboren wurde Gregor Johann Mendel (tschechisch Řehoř Jan Mendel) am 20. Juli 1822 in Heinzendorf bei Odrau (Hynčice) im damaligen Österreichisch-Schlesien. Dort wuchs er gemeinsam mit zwei Schwestern auf dem Bauernhof seiner Eltern auf. Schon als Kind half er seinem Vater dabei, Obstbäume im eigenen Garten zu veredeln.
Seiner Schwester Theresia ist zu verdanken ist, dass er die Schule nicht abbrechen musste und später sogar studieren konnte, indem sie auf einen Großteil ihres Erbes verzichtete. Nur ihre Unterstützung öffnete ihm den Weg zu einer fundierten Ausbildung. Eine großzügige und sehr weitblickende Geste einer 12 Jährigen! Die Geschwister blieben sich zeitlebens verbunden, und Gregor Mendel hatte auch eine enge Beziehung zu seinen Neffen, deren Ausbildung und Karrieren er prägend mitgestaltete.
DER MÖNCH GREGORIUS
IN WIEN
Wien, Stadtfestung: Stubentor und Stubentorbastei 1857 | © Wienmuseum
Daher begann er von 1851 an bis 1853 in Wien Physik, Chemie, Mathematik und einige Biologie-Fächer zu studieren. Beim berühmten Physiker Christian Doppler lernte er die quantitative Auswertung von Experimenten. Dieses Wissen wendete er später bei seinen umfangreichen Kreuzungsexperimenten an.
SEINE EXPERIMENTE MIT ERBSEN
Auch ein zweiter Versuch, 1856 in Wien die Lehramtsprüfung abzulegen, scheiterte. Danach widmete sich Mendel acht Jahre lang der systematischen Erforschung der Vererbung bei Erbsen. Das Versuchslabor seiner heute weltberühmten Kreuzungsversuche war der Garten des Klosters in Brünn, wo noch heute einige der Nachfahren von Mendels Erbsenpflanzen wachsen.
Mehr zu seinen Experimenten unter Mendels Werk.
Meine Zeit wird noch kommen.
Seine heute berühmte 40-seitige Studie „Versuche über Pflanzen-Hybriden»“, die er in einem Vortrag in Brünn 1865 vor ca. 60 Zuhörern präsentierte, stieß auf Unverständnis. Obwohl auch lokale Zeitungen darüber berichteten, erkannte offensichtlich niemand die Tragweite seiner Arbeit. Nach der Publikation 1866 geriet die Studie in Vergessenheit. Erst um 1900 wurde Mendels Arbeit wiederentdeckt, fast zeitgleich und unabhängig voneinander durch die drei Forscher Hugo de Vries, Carl Correns und Erich Tschermak. Dieser Triumph der Anerkennung war Mendel nicht vergönnt: er starb bereits 1884.
1909 wurde der Begriff „Gen“ für die Mendel´schen „Merkmale“ eingeführt. 100 Jahre nach Mendels Tod wurde die chemische Natur des Gens, die DNA nachgewiesen. Heute gilt Gregor Mendel als „Vater der Genetik“.
ALS ABT
Gemälde von Mendel als Abt, Abtszeichen
1870 wurde ihm von Kaiser Franz Joseph das Komturkreuz des Heiligen Franz-Joseph-Ordens verliehen. Im selben Jahr begann er, unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten Bienen zu züchten.